Seit Jahren arbeiten Unternehmen mit einem Just-in-Time-Lieferkettenmodell (JIT), bei dem sie Lagerartikel nur bei Bedarf bestellen und nur minimale Bestände führen, um die Lagerhaltungskosten zu senken.
Die Pandemie und der Brexit haben zu verschiedenen Problemen in den globalen Lieferketten geführt, wie z.B. zu einer erhöhten Nachfrageschwankung und zu Problemen mit der Warenverfügbarkeit. Dies hat bei vielen Unternehmen zu einer Umstellung auf ein Just-in-Case-Bestandsmanagement (JIC) geführt, da die Unternehmen dadurch ihre Lagerbestände erhöhen, um so das Risiko eines Engpasses zu vermeiden.
Im Folgenden erläutern wir die Vor- und Nachteile von JIT- und JIC-Bestandsmanagementansätzen und helfen Ihnen bei der Entscheidung, welches Modell für Ihr Unternehmen das richtige ist.
Bei dem JIT-Bestandsmanagement bestellen die Unternehmen Produkte und Bestände bei konkretem Bedarf, um der Kundennachfrage gerecht zu werden. Sie stellen sicher, dass die Lagerbestände den tatsächlichen Verbrauch widerspiegeln, um Überbestände zu minimieren. Indem sie nur den notwendigen Bestand bestellen, können sie die Bestandskosten niedrig halten und Kapital in andere Geschäftsbereiche investieren. Dies funktioniert gut, wenn es keine Probleme in der Lieferkette gibt und eine genaue Bedarfsprognose vorhanden ist.
Zu den Vorteilen von JIT-Bestandsmanagement gehören:
Zu den Nachteilen der Just-in-Time-Verfahren gehören:
Das JIC-Bestandsmanagement verfolgt einen vorsichtigeren Ansatz. Die Unternehmen halten einen „Puffer“ oder „Sicherheitsbestand“ an Artikeln, damit sie schnell auf unerwartete Nachfragespitzen reagieren können. Die Unternehmen berücksichtigen die erwartete Nachfrage und legen zusätzliche Mengen „für den Fall der Fälle“ an. JIC funktioniert gut, wenn die Nachfrage schwankt oder um Unterbrechungen in der Lieferkette zu überbrücken.
Die Vorteile einer Just-in-Case-Bestandsmanagementstrategie sind unter anderem:
Zu den Nachteilen der Just-in-Case-Bestandsverwaltung gehören:
Wenn Sie mit Bestandsproblemen konfrontiert sind, die durch die Volatilität der Lieferkette verursacht werden, kann es verlockend sein, einfach die Lagerbestände zu erhöhen und den Sicherheitsbestand zu vergrößern, um sicherzustellen, dass Sie Ihre Nachfrage befriedigen können. Eine drastische Umstellung von JIT- auf JIC-Bestandsmanagement ist jedoch nicht immer die richtige Lösung.
In Wirklichkeit ist weder das JIT- noch das JIC-Modell perfekt. Anstatt die Just-in-Time-Bestandsführung gegen die Just-in-Case-Bestandsführung auszutauschen, sollten Sie die Vorteile beider Modelle zusammenführen. Verbinden Sie zum Beispiel den Sicherheitsbestand des Just-in-Case-Bestands mit dem Kapitalmanagement des Just-in-Time-Modells.
Dazu müssen Sie die Techniken der Nachfrageprognose gut beherrschen, um Ihren künftigen Lagerbedarf zu ermitteln. Dann können Sie die Lagerbestände so optimieren, dass sie kosteneffizient niedrig sind, und Sicherheitsbestände verwenden, um unerwartete Nachfrage zu decken. Weitere Informationen finden Sie in unserem zweiten Beitrag über die Implementierung von Just-in-Case-Bestandsmanagement.
Natürlich hängt die Mischung dieser Strategien von Ihrer Branche ab, z. B. davon, wie unbeständig Ihr Markt ist und wie stark Ihre Lieferketten gestört werden. Eine Kombination aus Just-in-Time- und Just-in-Case-Bestandsführung kann die Effizienz der Bestandsverwaltung steigern und gleichzeitig die Flexibilität erhöhen, mit Störungen umzugehen.
Welchen Ansatz Sie auch immer wählen, Sie sollten den Einsatz von Software zur Bestandsoptimierung in Betracht ziehen. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie EazyStock Ihre JIT- oder JIC-Strategien unterstützen kann, vereinbaren Sie doch einfach eine Demo-Präsentation mit einem unserer Mitarbeiter.