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Lagerkosten senken – Maßnahmen & Potentiale

Mit den richtigen Maßnahmen Lagerkosten senken

Heutzutage stehen viele Unternehmen der Herausforderung gegenüber, dass sie Lagerkosten senken wollen, jedoch gleichzeitig auch auf eine höhere Verfügbarkeit ihrer Produkte abzielen. Diese beiden Ziele stehen gewissermaßen in Konflikt: Wenn man große Mengen der geführten Produkte auf Lager hält, um somit eine hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten, so treibt dies die Lagerkosten in die Höhe. Der folgende Beitrag soll sich dieser Problematik annehmen und aufzeigen, wo und mit Hilfe welcher Maßnahmen sich Lagerkosten effizient senken lassen können.

Definition und Zusammensetzung der Lagerkosten

Generell versteht man unter dem Begriff Lagerkosten, die für die zeitliche Überbrückung von Lagergütern sich ergebenden Kosten der Bereitstellung und Bereithaltung von Lagerkapazität und -betriebsbereitschaft sowie der Vor- und Nachbereitung und Ausführung des Lagerprozesses. Sie setzen sich zusammen aus Kapitalbindungskosten, Versicherungskosten für die gelagerten Güter sowie Kosten des Lagerrisikos.
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Lagerkosten und Lagerrisiko

Es existieren drei verschiedene kosten-/risikobedingte Aspekte, durch deren sich die Lagerkosten reduzieren lassen:
An erster Stelle stehen hierbei die Kapitalbindungskosten. In der Regel nehmen diese den größten Teil der gesamten Lagerkosten ein. Darunter versteht man die Opportunitätskosten die dadurch entstehen, dass Kapital in Form der Lagerbestände gebunden ist, und somit nicht an anderer Stelle profitbringend eingesetzt werden kann. Berechnet werden die Kapitalkosten durch Multiplikation des durchschnittlichen Lagerwerts mit einem zuvor definierten kalkulatorischen Zinssatz.
Ebenso fließen die Kosten für Versicherungen in die totalen Lagerkosten mit ein. Versichert werden die gelagerten Güter typischerweise gegen Brand- und Wasserschäden. Die Höhe der Versicherungskosten hängt meist von dem Lagerwert und der Lagerdauer der Güter ab.
Neben den von der Versicherung abgedeckten Risiken bestehen jedoch noch weitere, deren potentielle Kosten nicht abgesichert sind. Diese können entstehen durch Faktoren wie Diebstahl oder aufgrund technischer oder wirtschaftlicher Überalterung. In Bezug auf die Lagerkosten müssen solche Risiken etwa in Form von kalkulatorischen Risikoprämien auf die Gesamtkosten aufgeschlagen werden.

Lagerkosten senken Mitarbeiter am ERP System

Lagerkosten senken durch optimierte Prozesse und Management

Auch in diesem Bereich gibt es drei Kernpunkte, bei denen sich potentiell Lagerkosten senken lassen können:
Zunächst kann das System der Zulieferung auf eine bedarfssynchrone Methode umgestellt werden. Dies geht in der Regel mit einer gleichzeitigen Just-in-time Produktion einher. Theoretisch wären die Lagerkosten natürlich bei einer Losgröße von 1 am geringsten, was aber wiederum die bestell- und auflagefixen Kosten in die Höhe treiben würde und somit praktisch nicht umsetzbar ist. Zu diesem Zweck ist es notwendig, geeignete Nachfrageprognosen durchzuführen, um darauf basierend die geeigneten Losgrößen zu den Bestellmengen determinieren zu können. Dafür eignet sich der Einsatz eines ERP Add-Ons zur Bestandsoptimierung, welches an das bestehende ERP-System andockt und diese Prognosen bewerkstelligen kann.
Im Rahmen der Lagerplanung sind Entscheidungen zu treffen, ob man eine zentrale oder dezentrale Lagerstandortwahl bevorzugt, welche Lagersoftware zum Einsatz kommen soll und welche grundlegende Form der Lagerorganisation gewählt wird. In Bezug auf letztere ist beispielweise die Lagerfähigkeit der einzelnen Materialen von großer Bedeutung, etwa ob es sich um Gefahrengut handelt.

Rahmenverträge und Puffer-Abruflager

Die positiven Auswirkungen von Rahmenverträgen mit Lieferanten können niedrigere Einkaufspreise sowie geringere Bestände sein. Durch eine vorher definierte festlegte Abnahmemenge bestimmter Produkte in einem bestimmten Zeitraum erhält der Lieferant eine gewisse Planungssicherheit, was ihm wiederum helfen kann, seine Produktionskapazitäten besser zu planen. Dadurch sind oft Verträge mit besseren Konditionen aushandelbar, etwa hinsichtlich Preisen, Zahlungs- und Lieferbedingungen.
Bei Puffer-Abruflagern ist das Senken von Lagerkosten offensichtlich. Man spart sich die Kosten für eigene Lagerkapazitäten und ruft die Ware bei Bedarf vom Lieferanten ab. Dadurch erreicht man eine minimale Wiederbeschaffungszeit, die sich nur noch aus Handling- und Transportzeit zusammensetzt.

Maßnahmen zum Senken der Lagerkosten

Wie man sich die eben genannten Sachverhalte nun zu Nutze machen kann und damit garantiert Lagerkosten verringern kann, wird im Folgenden zusammengefasst. Lagerkosten können gesenkt werden…
(1) durch reduzierte Kapitalkosten
(2) durch Vermeidung von Überbestand
(3) durch das Senken von Wertverlusten
(4) durch die Minimierung von Ausgaben für Lager- und Servicezwecke
(5) durch Optimierung der Versicherungsausgaben
Beispielweise kann man Überbestand vermeiden (2), wenn man die Lagermengen von Produkten am Ende ihres Produktlebenszyklus dynamisch nach unten fährt.

Fazit und Handlungsempfehlung

Nun haben sie einige theoretische Wege kennen gelernt, wie man die Lagerkosten senken kann. In der Praxis ist es jedoch häufig schwierig, dies ohne weiteres umzusetzen.
Ein bewährterer Lösungsansatz ist eine geeignete Lagerbestandssoftware, die es schafft die eigenen Lagerbestände zu optimieren. Oft genügt die schon bestehende Funktionalität des ERP Systems nicht, um das reibungslos durchführen zu können. Aus diesem Grund setzen viele Unternehmen auf ein Add-On, das an das bestehende ERP-System andockt und speziell für die Belange zur Lagerbestandsoptimierung konzipiert ist. Insbesondere laufend kontrollierte Supply Chain Kennzahlen können dazu beitragen, die Optimierung stets im Auge zu behalten und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. Mit deren Unterstützung ist es für die Lagerverantwortlichen möglich, fundierte Entscheidungen treffen zu können, die in gesenkten Lagerkosten resultieren.

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