Die Frage „wie kann ich meinen Lagerbestand senken“ wird in immer mehr Unternehmen zur größeren Herausforderung. Wenn man die Ergebnisse verschiedener Studien betrachtet, dann stellt man schnell fest, dass sich die Best-In-Class-Leistungen bei der Bestandsreichweite ständig verschlechtern, d.h. der Lagerbestand steigt anstatt zu sinken. Viele Supply Chain Experten sind sich einig, dass die Globalisierung oftmals als Barriere für die Bestandsenkung agiert. Neben diesem Aspekt gibt es immer mehr Beschwerden über eine schlechte Liefertreue. Auch hier nennen Unternehmen Globalisierung als Grund für Schwierigkeiten mit der Warenversorgung.
Oftmals beeinflusst Globalisierung die Lagerbestände auf zwei Weisen
Je stärker die Globalisierung im Einkauf auftritt, desto mehr steigen die Lagerbestände und gleichzeitig der Sicherheitsbestand an, da Prozesse immer unsicherer werden. Aufgrund von langwierigen Zollprozessen können zusätzliche Zeitpuffer benötigt werden, die wiederum zu längeren Wiederbeschaffungszeiten oder erhöhten Sicherheitsbeständen führen. Die Herauforderung „Lagerbestand senken“ wächst dabei daher deutlich an und ein richtiges Bestandsmanagement ist gefragt.
Insgesamt entsteht ein negativer Effekt für die Bestände, da es zunehmend mehr Varianten gibt und hierdurch Bestände pro Variante stärker schwanken.
In der Vergangenheit wurde oftmals geglaubt, dass mehr Lagerbestand zu einer höheren Versorgungssicherheit führt. Dieses Vorgehen lässt sich jedoch aufgrund steigender Variantenvielfalt und der damit einhergehenden höheren Schwankungen der Bedarfe nicht mehr umsetzen.
Die beste Weise zur Bestandssenkung ist die Entfernung von Bestandsstufen und im Extremfall kann dies auch die Fertigproduktstufe sein, was wiederum bedeutet, dass nur auftragsbezogen und möglichst in Fließproduktion endmontiert wird. Eine weitere Option entsteht durch die Eliminierung von Zwischenstufen, wodurch die interne Reaktionszeit innerhalb allen Bereichen reduziert wird, sodass schneller auf die schwankenden Kundenbedarfe reagiert werden kann.
Es wird des Weiteren empfohlen, die Produktstrukturen zu überprüfen, falls aufgrund der Preissituation in fernen Ländern eingekauft wird. Wichtige Einflussfaktoren, wie zum Beispiel Standardisierung und Modularisierung reduzieren Bedarfsschwankungen und senken damit den Bedarf der Einkaufsteile.
Sobald die Kapazitäten ausreichen und die internen Reaktionszeiten kürzer werden, steigt generell auch die Liefertreue. Für Unternehmen ist es deshalb wichtig, die Kapazitäten für die Zukunft richtig zu bestimmen. Ein hoher Auftragsrückstand verlangsamt die Reaktion, was wiederum dazu führt, dass zahlreiche Maßnahmen umgesetzt werden müssen, um die Kapazität abzugleichen und den Lagerbestand verringern zu können.
Die Supply Chain muss massiv geändert werden, um höhere Liefertreue sowie kürzere Lieferzeiten und somit Lagerbestand senken zu können. Verbesserungen lassen sich somit nur mit Veränderungen umsetzen. Viele Unternehmen haben jedoch Angst vor dem Aufwand, sodass Vorreiter hier noch erhebliche Wettbewerbsvorteile erzielen können.
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Dieser Beitrag wurde in Kooperation mit Torsten Becker, Supply Chain Management Berater und Buchautor, verfasst.