Wie man den Lagerumschlag durch Bestandsoptimierung verbessert

Wie man den Lagerumschlag durch Bestandsoptimierung verbessert

Das Prinzip der Bestandsoptimierung hilft vielen Unternehmen, ihren Lagerumschlag zu verbessern – ohne die Verfügbarkeit der Bestände zu beeinträchtigen. In diesem Beitrag wird erklärt, wie das möglich ist. Doch zunächst sollten wir uns mit einigen einfachen Definitionen befassen.

Der Lagerumschlag bzw. der Lagerumsatz (engl.: inventory turnover) gibt an, wie oft der durchschnittliche Lagerbestand eines Produktes in einer bestimmten Zeit (etwa jährlich) komplett aus dem Lager entnommen wurde und durch neue Bestände des Artikels ersetzt wurde. Er ist auch bekannt als Lagerumschlagshäufigkeit, Bestandsumsatz oder Bestandsumschlag, je nach Branche. Normalerweise ist es die Aufgabe des Bestandsplaners diese Kennzahl zu überwachen.

Die Wichtigkeit der Verbesserung Ihres Lagerumschlags

Viele bestandsführende Unternehmen haben einen beträchtlichen Betrag an Betriebskapital in ihre Lagerbestände investiert. Je schneller sie diese Investitionen wieder in verfügbare Barmittel umwandeln können (indem sie die Artikel verkaufen oder in Produktionsprozessen verwenden), desto besser. Die Berechnung der Lagerumschlagshäufigkeit hilft einem Unternehmen, die Effizienz seiner Bestandsverwaltung zu messen, da sie angibt, wie oft es seine Bestände innerhalb eines bestimmten Zeitraums (in der Regel ein Jahr) einkauft und ersetzt (oder umschlägt). Erfahren Sie, wie Sie Ihre Umschlagshäufigkeit berechnen und interpretieren können.

Sechs Wege zur Verbesserung des Lagerumschlags (durch Bestandsoptimierung)

Im Folgenden finden Sie sechs Strategien für die Bestandsoptimierung, mit denen Sie den Lagerumschlag verbessern können, ohne die Verfügbarkeit der Bestände zu beeinträchtigen:

  1. Kenntnis der Position Ihrer Bestandsartikel in deren Produktlebenszyklus
  2. Verbesserung der Genauigkeit von Nachfrageprognosen
  3. Priorisieren Sie Ihren Bestand
  4. Intelligenter nachbestellen
  5. Überschüssige Bestände durch Umverteilung aufbrauchen
  6. Nutzen Sie die Automatisierung zur Verbesserung der Transparenz

Schauen wir uns die einzelnen Punkte nacheinander an:

1. Kenntnis der Position Ihrer Bestandsartikel in deren Produktlebenszyklus

Im Laufe des Produktlebenszyklus ändert sich die Nachfrage bei den Produkten. Für die meisten Artikel ist in der Wachstumsphase ein Aufwärtstrend der Nachfrage zu beobachten, in der Reifephase pendelt sich die Nachfrage oft ein und wird recht konstant, und während des Rückgangs kann sie unregelmäßiger werden und dann abfallen. Das bedeutet, dass Sie in Ihrem Produktportfolio meist Tausende von SKUs mit unterschiedlichen Nachfragemustern/-typen haben.

Nachfragetypen sind wichtig, wenn Sie den Lagerumschlag verbessern wollen (siehe Punkte 2 und 3). Wenn man sich jedoch auf den Produktlebenszyklus konzentriert, ist es sinnvoll, sich auf die Artikel zu konzentrieren, die in ihre Auslaufphase eintreten. So können Sie die Nachfrage nach diesen Artikeln genauer überwachen und Strategien zum Abbau der Bestände entwickeln, bevor die Artikel veraltet sind, d. h. keine Nachfrage mehr besteht.

Mögliche Strategien sind die Verringerung der Nachbestellmengen und des Sicherheitsbestandes oder der Einsatz von Marketingkampagnen oder Preistaktiken, um die Nachfrage zu steigern und die Bestände schneller abzusetzen, bevor die Kunden das Interesse verlieren.

2. Verbesserung der Genauigkeit von Nachfrageprognosen

Um den Lagerumschlag zu verbessern, ist es wichtig, dass Bestandsplaner und Einkäufer nur Artikel bestellen, für die auf dem Markt eine Nachfrage besteht. Eine genaue Bedarfsprognose ist daher von entscheidender Bedeutung.

Bestandsplaner analysiert BestandskennzahlenBisher haben Sie vielleicht nur einfache gleitende Durchschnitte zur Berechnung der Nachfrage verwendet, die auf einer bestimmten Anzahl von „Stock Days“ basieren. Diese Berechnungen sind jedoch zu simpel, um den Nachfrage- und Angebotsschwankungen der heutigen Märkte gerecht zu werden. Infolgedessen können sie eine Ursache für überzogene Prognosen sein, die zu einem geringen Lagerumschlag führen.

Um Ihren Lagerumschlag zu verbessern, müssen Sie über diese grundlegenden Berechnungen hinausgehen und zu den Prinzipien der statistischen Nachfrageprognose zurückgreifen. Erstens müssen Sie bei Ihren Prognosen die Art der Nachfrage nach einem Artikel berücksichtigen, die sich aus seiner Position im Produktlebenszyklus ergibt, und Ihre Prognosealgorithmen entsprechend anpassen.

Zweitens sollten Sie Artikel mit saisonalen Nachfragemustern und Markttrends ermitteln und die Prognose erneut verfeinern.

Drittens sollten Sie Ihre Prognoseparameter verfeinern, um die Nachfrageschwankungen auf dem Markt widerzuspiegeln, z.B. längere Prognosezeiträume für umsatzschwache Märkte und wesentlich kürzere, wenn die Marktnachfrage unbeständig ist.

Und letztlich können Sie auch qualitative Erkenntnisse über die Nachfrage gewinnen, z.B. durch die Anpassung von Prognosen an Werbeaktionen oder Aktivitäten der Konkurrenz.

3. Priorisieren Sie Ihren Bestand mittels Bestandsklassifizierung

Wir haben bereits erläutert, dass jeder Artikel in Ihrem Produktportfolio einen spezifischen Nachfragetyp besitzt. Gleichzeitig unterscheidet sich aber auch jeder Artikel in Bezug auf:

  • Wert, z.B. Umsatz oder Gewinnspanne
  • Verkaufspreise
  • Volatilität der Nachfrage
  • Pick-Häufigkeit

Es macht daher keinen Sinn, eine allgemeine Bestandspolitik zu verfolgen, bei der Sie jeden Artikel in Ihrem Portfolio auf dieselbe Weise verwalten. Das Ziel der Bestandsoptimierung besteht darin, die von Ihnen gelagerten Produkte auf der Grundlage ihrer Charakteristika zu priorisieren. Auf diese Weise können Sie Ihre Lagerbestände optimieren und somit Ihren Lagerumschlag verbessern. Aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung, dass Sie jeden Artikel im Bestand in Gruppen einstufen, damit Sie Artikel mit ähnlichen Merkmalen auf die gleiche Weise verwalten können.

Eine grundlegende Möglichkeit der Bestandskategorisierung, wie z. B. die ABC-Analyse, ermöglicht die Gruppierung von Produkten auf der Grundlage einer Dimension, z.B. des Wertes, wobei A-Artikel für das Unternehmen am wertvollsten sind, B-Artikel weniger wertvoll und so weiter.

Für eine anspruchsvollere Bestandsklassifizierung müssen Sie jedoch mehr Variablen berücksichtigen, die sich auf die Umschlagshäufigkeit auswirken, z.B. die Häufigkeit der Entnahme eines Artikels, die Kosten oder die Nachfrage. Sie können dann mehrdimensionale Lagerbestandsrichtlinien erstellen, die zeigen, welche Artikel in welchen Mengen gelagert werden sollen.

Durch die Optimierung der Lagerbestände werden Sie schnell eine Verbesserung Ihres Lagerumschlags feststellen, ohne dass Sie die Gefahr von Fehlbeständen bei Ihren wichtigsten Produkten eingehen.

4. Intelligenter nachbestellen

Es mag zwar verlockend sein, Großbestellungen aufzugeben, um von Lieferantenrabatten zu profitieren, doch sollten Sie sich darüber im Klaren sein, welche Auswirkungen dies auf Ihren Lagerumschlag hat. Vergessen Sie nicht, dass die Lagerhaltung Geld kostet und Betriebskapital bindet. Und wenn es sich bei den Artikeln, die Sie in großen Mengen kaufen, nicht um Verkaufsschlager handelt, könnten sie als überschüssige oder sogar veraltete Bestände enden, was erhebliche Kosten für das Unternehmen verursacht.

Falls seitens der Lieferanten möglich, sollten Sie regelmäßig kleine Mengen bestellen, um die Lagerbestände zu halten und die Investitionen zu minimieren.

Manchmal ist dies jedoch aufgrund ineffizienter Prozesse oder Bestellrestriktionen der Lieferanten nicht immer möglich. In solchen Situationen müssen Sie sich gut überlegen, wie Sie Artikel nachbestellen. EazyStock verfügt zum Beispiel über eine Funktion zum Auffüllen von Bestellungen, die es Ihnen ermöglicht, Mindestbestellmengen, -werte oder -gewichte einzuhalten. Wenn Sie also eine Bestellung auffüllen müssen, simuliert das System den künftigen Bestellvorgang (auf der Grundlage der prognostizierten Nachfrage, der Lagerbestände und der zu liefernden Bestellungen) und empfiehlt die am besten geeigneten Artikel zum Auffüllen. Diese Simulation berücksichtigt auch Verkaufstrends und saisonales Verhalten, um sicherzustellen, dass der Bestand, den Sie auffüllen, der richtige ist.

5. Verwendung überschüssiger Bestände durch Umverteilung der Bestände

Wenn Sie mehrere Lager haben, werden Sie feststellen, dass der Lagerumschlag von Standort zu Standort unterschiedlich ist. Während einige Standorte einen Überschuss an bestimmten Produkten haben, kann es sein, dass an anderen Standorten die gleiche Artikelposition fehlt.

Ein weiteres Prinzip der Bestandsoptimierung besteht darin, die Bestände an jedem Standort durch Umverteilung zu optimieren. Durch diesen Prozess entfällt die Notwendigkeit, weitere Bestände beim Lieferanten zu beziehen, und er trägt dazu bei, die Anzahl der Artikel niedrig und schlank zu halten.

6. Nutzen Sie die Automatisierung zur Verbesserung der Transparenz

Ohne das Offensichtliche auszusprechen: Sie brauchen ein gutes Bestandsverwaltungssystem, um Ihre Lagerbestände zu verfolgen und eine genaue Grundlage für die Berechnung und Verbesserung des Lagerumschlags zu schaffen. Ein Lagerverwaltungssystem (LVS) oder ein Bestandsmodul eines Enterprise Resource Planning (ERP)-Systems kann diese Aufgabe für Sie übernehmen. Ein gutes System ist in der Lage, den Lagerumschlag bis auf SKU-Ebene zu berechnen und zu überwachen, so dass Sie feststellen können, welche Produkte keinen angemessenen ROI erbringen.

Wenn es jedoch darum geht, die Bestände zu optimieren und die oben beschriebenen ausgeklügelten Aktivitäten zur Bedarfsprognose, Bestandsplanung, Klassifizierung und Wiederbeschaffung durchzuführen, empfehlen wir eine Software zur Bestandsoptimierung.

Anwendungen zur Bestandsoptimierung wie EazyStock können problemlos in Ihr Bestandsverwaltungssystem integriert werden, um das zusätzliche Maß an Intelligenz zu bieten, das zur Steigerung des Lagerumschlags erforderlich ist, ohne die Verfügbarkeit der Bestände zu beeinträchtigen.

Wenn Sie mehr über EazyStock erfahren möchten, buchen Sie einen unverbindlichen Demo-Termin.

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