Je komplexer heute ein Produkt aufgebaut ist und dazu noch in größeren Stückzahlen gefertigt wird, desto größer ist die dahinter stehende Lieferkette. Ein gutes Beispiel dafür ist die BOM-Fertigung, also die Fertigung per Stücklisten, wo ein Produkt aus vielen Teilstücken zusammengesetzt wird auf verschiedenen Ebenen.
Dies macht ein gut funktionierendes Lieferkettenmanagement unbedingt erforderlich, denn im Prinzip bedeutet die Einschaltung eines weiteren Unternehmens die Abgabe von Verantwortung. Diese kann zwar über vertragliche Regelungen definiert sein, am Ende steht jedoch jedes Unternehmen für sein Endprodukt gerade und vor allem mit seinem Image als Markenträger. Natürlich ist der Faktor Qualitätskontrolle, der hierbei zum Tragen kommt, längst Bestandteil des Lieferkettenmanagements. Das aber ist bei weitem nicht der einzige wichtige Punkt im Lieferkettenmanagement.
Eine exakte und alles umfassende Definition in Bezug auf das Lieferkettenmanagement besteht im Grunde nicht. Dazu sind die jeweiligen Strukturen schlicht zu komplex und auch in ihrer Ausdehnung nicht absolut erfassbar. Eine gute Beschreibung könnte wie folgt aussehen: Das Lieferkettenmanagement ist die prozessorientierte Steuerung aller Artikel beginnend bei den Rohstoffen über Halbzeuge bis zum Endprodukt sowie den dazugehörigen Informationen, um innerhalb der Wertschöpfungskette beziehungsweise der Lieferkette ein optimales Verhältnis bezüglich Güte und Leistung zu erreichen.
Dies ist nur eine Form der verschiedenen Definitionen für ein Lieferkettenmanagement, wobei im Grunde gleich bleibende Ziele verfolgt werden, die sich nur strukturell unterscheiden.
Obwohl schon viel früher in der industriellen Historie die Kriterien zur Auswahl von Lieferanten für die Fertigung eines Produktes von großer Bedeutung war, erhielt der Begriff Lieferkettenmanagement erst in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts mit einer immer globaler agierenden Industrie eine höhere Bedeutung. Während sich früher Zulieferfirmen nicht selten am gleichen Standort niederließen wie ihr Kunde, so sind heute Lieferanten dank schneller Transportwege und einer ausgefeilten Logistik über die ganze Welt verteilt. Dies erschwert jedoch in einigen Punkten das Qualitätsmanagement, denn das Leitbild der kurzen Wege funktioniert in einem globalen Lieferkettenmanagement nicht. Es war notwendig, Standards zu definieren und festzulegen. Dies erfolgte und erfolgt nach wie vor, jedoch hauptsächlich Branchenbezogen. Trotzdem ist dies in Zusammenhang mit der ISO-Normung eine vernünftige Basis, um eine stabile Lieferkette aufzubauen.
An erster Stelle steht in einem Lieferkettenmanagement die Analyse zu den Prozessen im eigenen Haus und welche Voraussetzungen der Lieferant besitzen muss, um Teil der Lieferkette zu werden. Unter Umständen kann es auch notwendig sein, die eigenen Verfahren anzupassen. Im zweiten Schritt erfolgt die Auswahl der Lieferanten anhand der zu erfüllenden Kriterien, die sich wiederum an entsprechenden Kennzahlen orientieren. Diese Kennzahlen zur Lieferantenbewertung unterteilen sich in 4 Kategorien:
In der Folge können die Lieferantenmanagement Methoden in weiteren quantitativen und / oder qualitativen Verfahren eine Auswertung erfahren, die es in gegenseitiger Kommunikation ermöglichen, die Lieferkette optimieren zu lassen.
Natürlich sind Großhändler und Lieferanten teilweise als Zulieferer oder auch als Lieferanten von Endprodukten tätig und damit selbst auf ein funktionierendes Lieferkettenmanagement sowie eine ausgeklügelte Supply Chain Optimierung angewiesen. Umso mehr, als sie in der Regel die letzte Station vor der Endfertigung oder dem Verkauf im Fachhandel darstellen. Die Lösungen in diesem Bereich basieren vermehrt auf einer externen Plattform im Internet, die durch Dienstleister bereitgestellt wird und neben verschiedenen Software-Lösungen auch die Lieferanten- und Kundenkommunikation ermöglichen, sodass nicht nur Waren und Güter just in time ankommen, sondern ebenso wichtige Informationen wie neue Angebote, Preisänderungen oder Liefertermine.
Das Lieferkettenmanagement wird an Bedeutung noch zunehmen und es ist durchaus vorstellbar, das Aufgrund der Komplexität der darin vorkommenden Aufgaben dies zu einem speziellen Dienstleistungssektor wird, der nicht nur über Beratungsfirmen in den Unternehmen zu implementieren ist. Vielmehr ist zu erwarten, dass sich das Lieferkettenmanagement von den Unternehmen selbst löst und praktisch in die Verantwortung der jeweiligen Service-Firmen geht, schon aufgrund der Struktur einer Lieferkette, die sich in der Regel aus eigenständigen Firmen zusammensetzt, die durchaus bereit sind, mit anderen Firmen eng zusammenzuarbeiten, sich aber letztlich in einem konkurrierenden Umfeld befinden.
Entscheidend im Lieferkettenmanagement ist vor allem auch das Managen und Einplanen der Feiertage, wie zum Bespiel während der Weihnachtszeit. Dies stellt das Supply Chain Management vor besondere Herausforderungen und aus diesem Grund haben wir hierzu den passenden Ratgeber für Sie erstellt zum Herunterladen: