Mit Risiko ist die Gefahr gemeint, dass durch Unternehmensentscheidungen oder Entscheidungen Dritter negative Konsequenzen für die Unternehmung herbeigeführt werden können. Ihren Ausdruck finden Risiken z.B. im Auftreten von Verlusten oder im Ausbleiben von Kundenaufträgen. Formal kann das Risiko durch den Erwartungswert möglicher Verluste gemessen werden. Da alle Unternehmensentscheidungen in die Zukunft reichen und über die Zukunft nur unvollkommene Informationen erlangt werden können, ist jedes Wirtschaften untrennbar mit Risiken verbunden. Die größten Risiken für die Unternehmung sind das Absatz- oder Marktrisiko sowie das Kapitalrisiko.
Das Lieferantenrisiko betrifft die Einkaufsseite eines Unternehmens. Direkte Lieferanten beeinflussen die Zielgrößen des Abnehmers durch ihr Verhalten in negativer Weise. In der Abweichung der Lieferantenleistung von den Abnehmererwartungen wird das Lieferantenrisiko offensichtlich.
Um das Lieferantenrisiko insgesamt einschätzen zu können, müssen die einzelnen Risikofaktoren bestimmt werden. Insgesamt lassen sich zwei außerbetriebliche und fünf innerbetriebliche Risikokategorien identifizieren.
Ein gutes Lieferantenrisikomanagement ist kein Selbstzweck, sondern hat u.a. positive Auswirkungen auf die Kapitalbildung und Prozesssicherheit eines Unternehmens.
Um das Lieferantenrisiko zu managen, verfolgen Unternehmen eine klare Strategie. Sie wollen insgesamt weniger Lieferanten, die global bzw. international mehr aus einer Hand bieten. Ihr Primärziel ist dabei die Kostenreduktion in Verbindung mit der Bestandsreduzierung im Lager. Gleichzeitig versuchen sie, Liquidität durch Working Capital Management freizusetzen.
Die Strategien Lieferantenbündelung, Bestandsreduktion und Global Sourcing haben eine hohe Priorität für die meisten Unternehmen, die danach streben, ihre Kosten zu senken. Im Fokus steht außerdem die Reduktion des Working Capital und eine verbesserte Flexibilität und Notfallsicherheit, sowie eine verbesserte Lieferzuverlässigkeit.
Im Großen und Ganzen sind die Unternehmen erfolgreich und realisieren die mit den gewählten Strategien verbundenen Erwartungen. Jedoch gibt es insbesondere eine Lücke zwischen Erwartetem und Erreichtem bei der Verbesserung von Flexibilität und Notfallsicherheit.
Die Finanzkrise hat nachhaltig ihre Spuren in der globalen Supply Chain hinterlassen. Lieferanten mit einer zum Teil dünnen Eigenkapitaldecke hatten mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen oder bekamen ihrerseits nicht die nötigen Rohstoffe, um die eigene Produktion aufrechtzuerhalten. Vor diesem Hintergrund ist ein wesentlicher Aspekt, das aktuelle Risiko eines Lieferantenausfalls zeitnah und richtig einschätzen zu können.
Bei der Bewertung der Lieferanten sind interne Bewertungsmethoden und persönliche Treffen mit den Lieferanten die erste Wahl. Zusätzlich wird regelmäßig auf externe Finanzdaten zurückgegriffen.
Um die Anbieter zu identifizieren, die einer genauen Beobachtung unterzogen werden sollen, klassifizieren Unternehmen ihre Lieferanten. Der Fokus liegt auf dem Volumen, der Verfügbarkeit ähnlicher Produkte bei anderen Lieferanten und dem Einkaufspreisrisiko.
In integrierten Wertschöpfungsketten können Schlüssellieferanten einen wesentlichen Einfluss auf den Unternehmenserfolg haben. Wird die Lieferkette unterbrochen, kann nicht nur die eigene Profitabilität sinken sondern auch die Reputation der eigenen Marke leiden. Dem Lieferantenrisikomanagement kommt damit in Zeiten hoch integrierter Wertschöpfungsketten eine große Bedeutung zu. Störungen in der Lieferantenbeziehung haben zu Versorgungsengpässen, finanziellen Verlusten oder einem Imageschaden geführt.
Ein RMIS ist ein IT-gestütztes, daten-, methoden- und modellorientiertes Entscheidungsunterstützungssystem für das Risikomanagement, das inhaltlich richtige relevante Informationen zeitgerecht und formal adäquat zur Verfügung stellt und somit methodische Unterstützung bei der Entscheidungsvorbereitung bietet.
Bei den folgenden Schwachstellen in Risikomanagement-Unternehmensprozessen kann ein RMIS Unterstützung bieten:
(1) fehlendes Risikoinventar,
(2) fehlender Überblick über die Risikolage eines Unternehmens,
(3) redundante Erfassung und Speicherung von Daten,
(4) fehlende bzw. gestörte Informations- und Kommunikationswege sowie -abläufe,
(5) nicht ausreichend informierte bzw. sensibilisierte Unternehmensleitung,
(6) verzögerte Entscheidungsfindung,
(7) Zielkonflikte durch gestörten Informations- und Kommunikationsfluss,
(8) fehlendes Know-how über neueste Schadensverhütungsmaßnahmen.
(1) Identifikationsmethoden für Risiken,
(2) Bewertungsmethoden für Risiken,
(3) Reporting,
(4) Simulationen,
(5) Policenverwaltung sowie des Versicherungs- und/oder Risikofinanzierungsprogramms,
(6) Schadensadministration,
(7) Schadensstatistiken,
(8) Risikokostenanalyse,
(9) Analyse risikopolitischer Handlungsalternativen.
Viele Unternehmen haben Probleme eine hohe Produkt-Verfügbarkeit zu gewährleisten und gleichzeitig die Lagerhaltungskosten gering zu erhalten. Dabei wird dazu tendiert, größere Mengen an Bestand auf Lager zu erhalten, um das Risiko zu reduzieren, nachgefragte Produkte nicht bedienen zu können. Wenn so beispielsweise ein Lieferant nicht liefern kann läuft das Unternehmen in Probleme, da die Kundenzufriedenheit durch nicht verfügbare Produkte leidet. Daher streben viele Unternehmen ein professionelles Lieferanten-Management an. Dabei sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:
Wenn diese Fragen nicht genau beantwortet werden können, ist es ratsam ein geeignetes Instrument einzusetzen. Die Software EazyStock, die sich als praktisches ERP Add-On einfach an das ERR System anschließen lässt, liefert Einsicht in all diese Aspekte. EazyStocks Neuverteilung und Transfer von Beständen zwischen mehreren Lagerstandorten ermöglicht z.B. eine automatische Lagerauffüllung und reduziert dadurch die Bestände im System, sowie die Abhängigkeit vom Lieferanten. Das Lieferantenrisiko kann reduziert werden, da verschiedene Parameter kontrolliert, Lager virtuell verwaltet und Multi-Echelon-Planung durchgeführt werden können. Zusätzlich werden Bestandskosten im Durchschnitt um 30-50% gesenkt.