Eine Übersicht zum Thema Informationssicherheit

Datenlecks, meist durch Cyberangriffe verursacht, treten immer häufiger auf. Sie schaden nicht nur dem Ruf eines Unternehmens, sondern können auch dessen Rentabilität beeinträchtigen und sich so finanziell negativ auswirken. So führen beispielsweise die daraus resultierenden Betriebsunterbrechungen zu Umsatzeinbußen, während staatliche Vorschriften wie die DSGVO Geldbußen oder Strafen nach sich ziehen können bei Nichtbeachtung. Investitionen in die Informationssicherheit (InfoSec) sind somit heute wichtiger denn je.

Der IBM-Report „Cost of a Data Breach“ zeigt, dass die durchschnittlichen Kosten einer Datenschutzverletzung im Jahr 2024 weltweit bei 4,88 Mio. USD liegen, was einem Anstieg von 10 % gegenüber dem Höchststand des letzten Jahres (4,45 Mio. USD) entspricht. Der Bericht besagt auch, dass Unternehmen, die Sicherheit, KI und Automatisierung in großem Umfang zur Prävention einsetzen, im Durchschnitt 2,22 Mio. USD einsparen, verglichen mit Unternehmen, die dies nicht tun.

In letzter Zeit wurde in den Medien viel über die Risiken einer mangelhaften Cybersicherheit berichtet, die wir in unserem Blog über die Minimierung von Cyberbedrohungen in der Lieferkette beleuchtet haben. In diesem Blog geht es jedoch um die Informationssicherheit, die aufgrund der sich ständig verändernden Märkte, Technologien und rechtlichen Beschränkungen, die neue Schwachstellen mit sich bringen, eine ebenso große Herausforderung darstellt.

Fangen wir mit einigen Definitionen an.

Was bedeutet Informationssicherheit?

Informationssicherheit ist ein Oberbegriff für den Schutz vertraulicher, privater und sensibler Informationen und Daten in allen Formaten – digital oder in Papierform – in Netzwerken und Infrastrukturen sowie für Tests und Audits zur Aufrechterhaltung der Geschäftskontinuität. Um Informationen sicher zu verwalten, umfasst er alle Prozesse, Tools und Richtlinieneinstellungen, die zum Schutz vor unbefugtem Zugriff auf Informationen dienen, der zu Abänderungen, Unterbrechungen, Offenlegung, Missbrauch oder Zerstörung dieser Daten führen könnte.

InfoSec zielt darauf ab, die Sicherheit und den Schutz kritischer Daten wie Kundendaten, Finanzdaten oder geistiges Eigentum zu gewährleisten.

Was ist Cybersicherheit?

Cybersicherheit ist ein Teilbereich der Informationssicherheit, der digitale oder elektronische Daten, Geräte, Netze und Systeme vor technologiebedingten Bedrohungen schützt, nicht aber gedruckte oder ausgedruckte Daten.

Die Vorteile von InfoSec

Ein robustes Sicherheitsmanagement kann unternehmensweite Vorteile mit sich bringen, wie z. B. die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen wie der DSGVO, Kosteneinsparungen durch den Einsatz entsprechender Maßnahmen für verschiedene Datenebenen, größere Effizienz im Umgang mit Informationen, Schutz des Images angesichts von ausbleibenden Sicherheitsverletzungen, Reduzierung des Risikos von Sicherheitsvorfällen und Gewährleistung der Kontinuität des laufenden Betriebs.

Die Grundlagen von InfoSec

Systeme für die Informationssicherheit nutzen die Grundsätze von InfoSec bezüglich Sicherheitsrichtlinien, Schutzmaßnahmen und Plänen. Dazu könnten Risikobewertungen, die Ermittlung von Systemschwachstellen und Bedrohungen sowie Reaktionspläne für den Fall eines Zwischenfalls gehören.

Drei Elemente – die CIA-Triade – machen die Informationssicherheit aus: Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit. Die CIA-Trias sollte als Leitprinzip für einen Plan zur Informationssicherheit verwendet werden.

Vertraulichkeit

Der Grundsatz der Vertraulichkeit stellt sicher, dass Unbefugte nicht auf Daten zugreifen können, zu denen sie nicht befugt sind, so dass sensible Daten nicht an Dritte gelangen können. Nur diejenigen, die die Daten besitzen oder sie sich anschauen müssen, sollten durch Verschlüsselung, Multi-Faktor-Authentifizierung und Datenschutzmaßnahmen Zugang zu den Daten haben.

Integrität

Die Datenintegrität gewährleistet die Exaktheit, Vollständigkeit, Konsistenz und Gültigkeit von Daten, indem sie während ihres gesamten Lebenszyklus korrekt und konsistent gehalten werden. Dazu gehört der Schutz vor unbefugten Hinzufügungen, Löschungen und Änderungen durch missbräuchliche Nutzer und solche mit guten Intentionen, aber unsachgemäßer Handhabung.

Unternehmen können Dateiberechtigungen, die Identitätsverwaltung und Zugriffskontrolle implementieren, um akkurate und zuverlässige Daten zu gewährleisten und unbefugten Zugriff zu verhindern.

Verfügbarkeit

Software und Systeme sollten laufend überprüft und bei Schwachstellen auf den neuesten Stand gebracht werden, um sicherzustellen, dass die Systeme, Technologien und Infrastruktur im Notfall einsatzbereit sind.

Die Verfügbarkeit ermöglicht autorisierten Benutzern den Zugriff auf die Informationen, wenn sie benötigt werden. Daher ist es wichtig, die Robustheit aller Systeme zu gewährleisten, um sie vor Ausfällen zu schützen und unnötige Ausfallzeiten zu vermeiden.

Was sind die verschiedenen Typen der Informationssicherheit?

Zum Bereich Informationssicherheit gehören Sicherheitstools und -lösungen sowie Prozesse zur Sicherung von Daten und zum Schutz vor Cyberangriffen und Datenschutzverstößen.

Es gibt sieben Kategorien der Informationssicherheit:

  • Anwendungssicherheit
  • Cloud-Sicherheit
  • Verschlüsselung
  • Sicherheit der Infrastruktur
  • Reaktionen auf Incidents
  • Disaster Recovery
  • Management von Schwachstellen

Anwendungssicherheit

Wir sind eine von Apps abhängige Gesellschaft geworden. Was auch immer Sie tun, die Chancen stehen gut, dass Sie eine App finden, die Ihnen die Arbeit erleichtert. Während Apps viele Vorteile und Effizienzgewinne mit sich bringen, schaffen sie auch mehr Einfallstore für Verletzungen im Bereich Informationssicherheit. Die Anwendungssicherheit konzentriert sich auf das Auffinden und Blockieren von Schwachstellen wie Authentifizierung oder Autorisierung, Code- und Konfigurationsintegrität sowie ausgereifte Richtlinien und Verfahren in Apps und Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs).

Außerdem umfasst sie Richtlinien, Verfahren, Tools und bewährte Verfahren zum Schutz von Anwendungen und deren Daten.

Cloud-Sicherheit

Vorbei sind die Zeiten, in denen man Software kaufte und darauf wartete, dass kistenweise CD-ROMs eintrafen, bevor man sie nutzen konnte. Dank technologischer Fortschritte wie Software as a Service (SaaS) werden immer mehr Daten in der Cloud gespeichert. Wenn ein Dritter Ihre Daten in der Cloud hostet, müssen Sie sicherstellen, dass er Ihre Sicherheitsstandards einhält. Bei der Verwendung von gemeinsam genutzten Umgebungen ist eine angemessene Entkopplung zwischen verschiedenen Prozessen unerlässlich, um sichere Prozesse zu gewährleisten. Fragen Sie Ihren Softwareanbieter, ob er zum Schutz Ihrer Daten ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) einsetzt.

Ein ISMS umfasst Leitlinien und Verfahren, die Organisationen helfen, ihre sensiblen Daten zu schützen und auf Datenschutzverletzungen zu reagieren. Solche Leitlinien tragen auch zur Kontinuität bei, wenn es einen nennenswerten Personalwechsel gibt.

ISO/IEC ist die weltweit bekannteste Norm für Informationssicherheits-Managementsysteme und deren Anforderungen. Mehr als ein Dutzend ISO/IEC 27000-Normen decken zusätzliche bewährte Verfahren für Datenschutz und Cyber-Resilienz ab.

Als akkreditierte Zertifizierungsstelle stellt ISO/IEC 27001 den internationalen Standard für Unternehmen aller Größen und Branchen dar, der als Leitfaden für die Einführung, Umsetzung, Aufrechterhaltung und kontinuierliche Verbesserung eines Systems zum Management der Informationssicherheit dient.

ISO und SOC 2 legen Kriterien für die Verwaltung von Kundendaten auf der Grundlage der CIA-Triade der Informationssicherheit – Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit – fest. SOC 2 fügt Sicherheit, Verarbeitung und Datenschutz hinzu, um alle Bereiche abzudecken.

Wenn ein Unternehmen nach ISO/IEC 27001 akkreditiert ist, können Sie sicher sein, dass es über Systeme zum Management von Datensicherheitsrisiken verfügt. Durch den Schutz sensibler Daten halten Sie die einschlägigen Rechtsvorschriften ein, verbessern Ihren Ruf und stärken das Vertrauen Ihrer Stakeholder.

So ist beispielsweise die Bestandsoptimierungssoftware von EazyStock nach ISO/IEC 27001 und SOC 2 Typ 2 zertifiziert, wodurch die Kunden sicher sein können, dass sie eine sichere Hosting-Umgebung für ihre Daten erhalten.

Kryptographie

Bei der Kryptografie werden Informationen kodiert oder verschlüsselt, so dass nur der vorgesehene Empfänger sie lesen kann. Die Verschlüsselung ist eine der wichtigsten Arten der Kryptografie, die zur Wahrung der Sicherheit, Integrität und Vertraulichkeit von Daten eingesetzt wird. Bei der Verschlüsselung werden lesbare Informationen mit Hilfe eines digitalen Schlüssels, der für den Zugriff auf die Daten benötigt wird, in unlesbare Informationen umgewandelt.

Sicherheit der Infrastruktur

Die Sicherheit der Infrastruktur schützt interne und externe Netze, Hardware und Software wie Rechenzentren, Server, Cloud-Ressourcen, Desktops und mobile Geräte. Dazu können physische Sicherheitssysteme wie Zugangskontrollen, Überwachungssysteme und Sicherheitspersonal gehören, aber auch die digitale Sicherheit. Dies kann durch Firewalls, Penetrationstests, Netzwerküberwachung und virtuelle private Netzwerke (VPNs) geschehen.

Reaktion auf Zwischenfälle

Die Reaktion auf einen Vorfall besteht aus zwei Teilen. Der erste Schritt besteht darin, das Unternehmen zu überwachen, um Angriffe zu verhindern, und der zweite Schritt besteht darin, die Störung einzudämmen, um die Auswirkungen zu minimieren, falls es zu einer Datenpanne kommt, und deren Folgen zu kontrollieren. Unternehmen sollten formelle und robuste Reaktionspläne für Zwischenfälle (IRP) mit klaren Prozessen und Richtlinien an die gesamte Organisation weitergeben, damit jeder die Verantwortung für InfoSec übernimmt.

Wirksame Richtlinien sollten regelmäßig aktualisiert werden, insbesondere bei Veränderungen im Unternehmen, bei Verstößen oder bei der Erneuerung von Sicherheitssystemen und -instrumenten.

Wiederherstellung nach Katastrophenfällen

Disaster Recovery ist die Methode, die ein Unternehmen einsetzt, um Systeme wiederherzustellen, die aufgrund von Cyberangriffen oder Naturkatastrophen ausgefallen sind. Disaster Recovery unterscheidet sich von Incident Response. Bei der Krisenreaktion geht es darum, die Systeme nach einem Vorfall so schnell wie möglich wiederherzustellen, während die Incident Response darauf abzielt, Vorfälle zu erkennen, einzudämmen und zu verwalten, um ihre Auswirkungen zu minimieren.

Management von Schwachstellen

Angesichts der vielen Bedrohungen und der ständig neuen, die auftauchen, ist es unerlässlich, nach Schwachstellen zu suchen, damit diese vorrangig behoben werden können. Da es heutzutage so einfach ist, neue Anwendungen hinzuzufügen, Infrastrukturen zu aktualisieren und Technologie-Stacks zu erstellen, muss sichergestellt werden, dass diese alle Ihre Mindestsicherheitsstandards erfüllen.

Beim Schwachstellenmanagement geht es darum, wie ein Unternehmen Schwachstellen in Endgeräten, Software und Systemen identifiziert, bewertet und behebt.

Was sind die verschiedenen Arten von Bedrohungen für die Informationssicherheit?

Es gibt viele Kategorien von Bedrohungen für die Informationssicherheit, daher haben wir einige der wichtigsten Bedrohungen hervorgehoben, die es zu beachten gilt:

Unsichere oder unzureichend gesicherte Systeme

Wenn Sie unsichere oder schlecht gesicherte Systeme einsetzen, sind diese anfälliger für unbefugten Zugriff, Datenverletzungen und andere Cyberangriffe. Dies kann auf veraltete oder nicht aktualisierte Software, schwache Passwörter, begrenzte Verschlüsselungsprotokolle, unzureichende Antivirensoftware oder veraltete Sicherheitssysteme zurückzuführen sein.

Cyberattacken

Cyberangriffe versuchen, die Daten eines Unternehmens auf unterschiedliche Weise zu kompromittieren. Dies kann durch Advanced Persistent Threats (APTs), Botnets, Distributed Denial-of-Service (DDoS)-Angriffe, Drive-by-Downloads, Exploit-Kits, Man-in-the-Middle (MitM)-Angriffe, Phishing-Angriffe, Ransomware oder Viren und Würmer geschehen.

Angriffe über soziale Medien

Über soziale Medien kommunizieren viele Menschen, was dazu führt, dass sie ungewollt Informationen über sich selbst weitergeben. Angreifer können diese Informationen nutzen, um Duplikate von Konten zu erstellen oder auf private Informationen zuzugreifen. Angreifer verbreiten Malware über Social-Media-Nachrichten oder indirekt, indem sie Informationen von Social-Media-Websites nutzen, um Schwachstellen von Nutzern und Unternehmen zu analysieren und daraus einen Angriff zu planen.

Social Engineering

Beim Social Engineering geht es darum, das Vertrauen des Opfers zu gewinnen. Dann werden sie durch das Versenden von E-Mails und Nachrichten, die psychologische Trigger wie Neugier, Dringlichkeit oder Angst nutzen, dazu gebracht, Dinge zu tun, die ihre Sicherheit oder persönlichen Daten gefährden könnten.

Sie können durch Anklicken eines Links oder die Angabe von persönlichen Informationen, Anmeldedaten oder finanziellen Details Malware auf ihrem Gerät installieren.

Malware auf Endgeräten

Es gab eine Zeit, in der das einzige Gerät, das wir hatten, ein Desktop-PC war, aber heute arbeiten wir mit verschiedenen vernetzten Geräten, darunter Desktop-PCs, Laptops, Tablets und Mobiltelefonen. Einige Mitarbeiter können auch ihre persönlichen Geräte mit dem Firmennetzwerk verbinden.

Diese Geräte oder Endpunkte sind alle dem Risiko von Malware ausgesetzt, die das Gerät kompromittieren und auf andere Unternehmenssysteme ausweiten kann.

Falsche Sicherheitseinstellungen

Bei der Installation von Technologieplattformen und -tools, einschließlich Webanwendungen, Datenbanken, Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen oder Infrastructure-as-a-Service (IaaS)-Anwendungen, muss das Unternehmen robuste Sicherheitsfunktionen korrekt konfigurieren. Falsch konfigurierte Sicherheitsfunktionen aufgrund von Nachlässigkeit oder menschlichem Versagen können zu einem Sicherheitsverstoß führen. Die Konfiguration muss auch regelmäßig überprüft werden, um das Risiko einer „Konfigurationsabweichung“ zu verringern, bei der die Konfiguration veraltet und das System angreifbar wird.

Menschliches Versagen

Leider sind auch Menschen nicht perfekt und können Fehler machen. Es passiert schnell, dass Firmen- oder Privatgeräte mit sensiblen Informationen verloren gehen, dass man auf einen Link klickt, der aussieht, als käme er von einer legitimen Quelle, oder dass man schwache und offensichtliche Passwörter verwendet.

Auch wenn es sich dabei in der Regel um unbeabsichtigte Gefährdungen handelt, müssen sich Unternehmen über böswillige Mitarbeiter oder Partner im Klaren sein, die absichtlich Informationen kompromittieren und sie für Cyberangriffe öffnen.

Steuerung der Informationssicherheit

Angesichts der Vielzahl von Sicherheitsbedrohungen kann die Bewältigung dieser Bedrohungen und das Ergreifen geeigneter Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung oder Verringerung der Auswirkungen von Angriffen überwältigend sein. Nachlässigkeiten zu vermeiden ist ein guter Ausgangspunkt.

Nachlässigkeit kann dadurch entstehen, dass Systeme nicht geändert, nicht überprüft oder aktualisiert werden oder dass man glaubt, die Verantwortung liege bei jemand anderem und nicht bei allen Mitarbeitern der Organisation.

Außerdem ist es wichtig, mit den technologischen Entwicklungen Schritt zu halten, um Ihre Systeme kontinuierlich zu verbessern, damit sie nicht veraltet und anfällig werden und Sie die neuesten Bedrohungen kennen. Stellen Sie sicher, dass Ihre IT- oder Informationssicherheitsteams die von Ihnen implementierten Systeme verwalten können und dass sie den globalen Vorschriften entsprechen, wenn Sie Teams, Partner oder Lieferanten in mehreren Ländern haben.

Weitere Lösungen zur Verbesserung von InfoSec sind Endpoint Detection and Response (EDR), Data Loss Prevention (DLP), Firewalls, Intrusion Detection Systems (IDS), Intrusion Prevention Systems (IPS), Security Information and Event Management Systems (SIEM), Security Operations Centers (SOC), starke Authentifizierungsmaßnahmen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) und Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) sowie User and Entity Behaviour Analytics (UEBA).