Optimierung des Einkaufs durch strategische Lieferantenauswahl

Im Großhandel von Gütern ist eine erfolgreiche Strategie der Schlüssel zur Gewährleistung der Profitabilität des Betriebs. Innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette müssen Kosten minimiert und Einnahmen maximiert werden. Um sicher zu stellen, dass die Kosten des Einkaufs und für den Bestand gering bleiben, ist die strategische Lieferantenauswahl ein bedeutender Faktor.

Was gilt es zu berücksichtigen bei der Lieferantenauswahl?

Einige Lieferantenauswahl-Kriterien sollten dabei beachtet werden:

Preis

Die vorrangige Erwägung sind die Kosten der Güter. Obgleich die Verhandlung des geringstmöglichen Stückpreises von essentieller Bedeutung ist, sollten darüber hinaus weitere Faktoren, wie beispielsweise Absprachen hinsichtlich Mengenrabatten und Frachtkosten bedacht werden.

Service

Der Service knüpft an den Preis an; die Supply Chains des Großhandels befinden sich in einem ständigen Wandel und eine zuverlässige Warenversorgung ist unerlässlich, um Engpässe zu vermeiden. Zudem ist es wichtig, Überbestände zu vermeiden, weshalb Mengenrabatte im Verhältnis zur Senkung der Bestandskosten stehen müssen, um nicht die Vorzüge zunichte zu machen. Liefertreue ist demnach essentiell bei der Optimierung der Nachschubplanung für maximale Profitabilität.

Qualität

Diese sollte im Hinblick auf den Preis und die Zuverlässigkeit niemals beeinträchtigt werden. Mangelhafte Qualität wird dem Ruf des Großhändlers schädigen, was letztlich zu geringeren Einnahmen führt. Bei der strategischen Lieferantenauswahl sollte der Betrieb stattdessen bestrebt sein, ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen.

Ausrichtung

Die Wahl der Lieferanten sollte sich an den strategischen Zielen des Unternehmens orientieren – womit gemeint ist, dass die Lieferanten in der Lage sein sollten, die Waren in einer Art und Weise bereitzustellen, die dem Versorgungsbedarf des Unternehmens entspricht. Im Großhandelsvertrieb ist es unentbehrlich, dass die Ressourcen des Zulieferers die Bestandsoptimierung fördern. Beispielweise indem man vorausschauend seinen Nachschub mit dem Lieferanten zusammen plant, um bei einer Anlieferung per Container dessen Kapazitäten voll auszunutzen.

Risiko

Eine auf maximale Effizienz ausgelegte Wertschöpfungskette ist anfällig für Versorgungsstörungen. Zulieferer, die Insolvenz anmelden oder übernommen werden, können negative Auswirkungen auf das Unternehmen haben, weshalb potenzielle Risiken eine wichtige Überlegung bei der Wahl eines Lieferanten darstellen.

Die Schritte der Lieferantenauswahl

Schritt 1: Analyse der Bedürfnisse des Unternehmens

Dieser berücksichtigt die Ausrichtung; es ist von essentieller Bedeutung, sich der Kriterien für die Lieferantenauswahl bewusst zu sein und dies setzt die Kenntnis der Bedürfnisse des Unternehmens voraus. Zunächst müssen Zulieferer in der Lage sein, die Waren, welche der Betrieb verkauft, bereitzustellen. Eine weitere Erwägung stellt der relative Warenumschlag verschiedener Güter dar. Man sollte bedenken, ob Bedarf an Mengenlieferung besteht, ob individualisierte oder angepasste Artikel angefragt werden und ob gewisse Güter als Einzeleinheit erworben werden müssen.

Schritt 2: Angebotsanfrage

Der zweite Schritt befasst sich mit der Kontaktaufnahme von Lieferanten und der Besprechung der Rahmenbedingungen, die den Bedürfnissen des Unternehmens gerecht werden. Die Zulieferer werden aufgefordert, ihre besten Angebote abzugeben und nach dem Erstellen einer Auflistung der geeignetsten Kandidaten werden weitere Besprechungen erforderlich sein, um ideale Vorlaufzeiten zu bestimmen und Rabatte zu verhandeln.

Schritt 3: Lieferantenmanagement

Nachdem dafür Sorge getragen wurde, dass die Lieferanten den Bedürfnissen des Unternehmens entsprechen, sollte ein Verfahren zur fortlaufenden Evaluierung etabliert werden, um zu gewährleisten, dass sie das Unternehmen weiterhin beim Erreichen seiner Ziele unterstützen. Lieferantenmanagement kann zudem das Lieferantenrisiko senken, indem es auf Lieferanten hinweist, die sich in einem Wandel befinden, der negative Auswirkungen auf das Unternehmen haben könnte. Während das Unternehmen sich entwickelt und wächst, kann die fortlaufende Evaluierung helfen, sicher zu stellen, dass der Lieferantenstamm weiterhin mit der Strategie des Unternehmens übereinstimmt.

Supplier Relationship Management – SRM

Eine Vielzahl an Lieferanten und Produktlinien wird das Erfassen der Lieferanten und ihrer Leistung erschweren; hier kann eine SRM-Software sich als unerlässlich erweisen. Lieferantensysteme können helfen, eine wechselseitige Beziehung zu den Lieferanten aufrecht zu halten und sie dabei unterstützen, zu wachsen und sich den ändernden Anforderungen des Unternehmens anzupassen.

Eine Systemübersicht kann es dem Unternehmen ermöglichen, Produktlinien zu evaluieren und ihre jeweiligen Zulieferer anhand der Kraljic Matrix zu beurteilen, welche Artikel basierend auf ihrem Versorgungsrisiko und ihrem Wert für Ihr Unternehmen evaluiert. Indem Sie Ihren Bestand beruhend auf diesen Richtlinien bewerten, kann das Lieferantenmanagement bedarfsgerecht vereinfacht werden.

Kraljic Matrix Lieferantenmanagement

Lieferantensysteme, welche dieser Matrix nach entsprechend optimiert wurden, können das Unternehmen befähigen, sich in einem ausgewogenen Verhältnis der Bedürfnisse bei wachsenden Profiten und wachsender Lieferantenbasis einzufinden, während bestehende Verhältnisse aufrecht erhalten werden. Ein effektives SRM wird dank klar definierter Erwartungen und schlanker Prozesse zudem sowohl Kunden als auch Lieferanten zufriedenstellen.

Die strategische Lieferantenwahl ist natürlich nur ein Baustein eines erfolgreichen Beschaffungs- und Einkaufsmanagements. Sie wollen wissen, welche anderen Herausforderungen es zu meistern gibt? Dann verpassen Sie nicht den folgenden, kostenfreien Ratgeber:

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